Segeln um Westeuropa

in La Coruña

Es gibt Menschen, die sind einem auf Anhieb sympathisch und andere, mit denen wird man auch nach längerer Zeit nicht warm. Christian gehört eindeutig zur ersten Kategorie. Er legte mit seiner HR42 neben uns an und wir kamen gleich ins Gespräch. Er war auf dem Weg gen Norden, wir nach Süden. Da hatte man einiges zu erzählen, zumal er enorme Segelerfahrungen hatte (Kap Horn, Hawaii, Südsee, Kanada). Als Wahlitaliener aus der Toskana war es ihm auf dem Mittelmeer zu warm geworden und er wollte das Schiff zur Ostsee bringen. Sind wir vielleicht doch auf der falschen Route? Wir haben Adressen und Seekarten ausgetauscht, wollen in Verbindung bleiben.
Wir wünschen Dir eine gute Fahrt, guten Wind und immer die berühmte Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Christian
Santiago de Compostella, das Ende des Jakobsweges.

Ausflug nach Santiago de Compostella.

Um es vorweg zu sagen, wir waren enttäuscht. Zu überlaufen, die endlose Reihe von Devotionalienläden wurde nur durch eine ebenso endlose Zahl von Restaurants übertroffen und überall Bettler. Die Kathedrale hätten wir uns zwar gern angesehen, aber wir haben unser Soll zum Thema Anstehen schon vor 25 Jahren erfüllt.

 

Wolfgang
und Wolfgang

Dann kamen endlich unsere Mitsegler Wolfgang (zur Unterscheidung Schmitti) und Wolfgang an. Unsere Kumpels vom Segelverein Werbellinsee. Dort hatten wir früher ein Boot.

Die Freude war groß. Wir feierten das Wiedersehen in unserer Lieblingspulperia mit einem zünftigen Abendessen (Tintenfisch, lecker!).

Dann weiter nach Muxia. Auf der Fahrt waren die beiden auch gleich bei der Arbeit (s.o.)....

Eigentlich wollten wir auf halbem Weg nach Muxia ankern. Carlos, ein spanischer Segler, den wir in der Marina kennenlernten, hatte eine Inselgruppe mit einer tollen Ankerbucht empfohlen. Als wir zwischen den Islas Sisargas den Anker fallen ließen, standen wir zwar im Windschatten der Inseln, hatten aber trotzdem mit einem starken Schwell vom Atlantik zu kämpfen. Besonders Wolfgang... Hier übernachten ging gar nicht.
Kurz entschlossen fuhren wir nach Muxia weiter. Entlang der Costa da Morte!! Dass die Küste so heißt, hatte ich bislang der Crew verschwiegen. Das Wetter war zwar nicht so toll, aber von Todesküste merkten wir glücklicherweise nichts.

Muxia war ein Erlebnis. Eigentlich waren es mehrere Erlebnisse:

1. An besagter Küste gibt es einen Stein, unter dem man 10x hindurchkriechen soll um einen Wunsch frei zu haben. Kriemhild hat das sehr gründlich gemacht, denn wir hatten Tage danach noch keinen Wind...

2. Abends begann auf dem Marktplatz ein tolles Konzert mit einheimischer Musik, die an Carlos Santana erinnerte. Allerdings bis um 4:30Uhr. Keine Chance, früher zu schlafen.

3. Am nächsten Tag fand eine Prozession zu Ehren der Jungfrau der Boote statt.

 

 

und immer wieder Delfine


Die fjordähnlichen Buchten (Rias) südlich vom Cabo Finisterre  sind wirklich ein Erlebnis. Tolle Landschaft, kleine Fischerdörfer mit netten Marinas und fangfrischem Fisch. Man kann sich daran gewöhnen.

Und so war auch Muros, die nächste Etappe unserer Reise.  Klein, gar nicht fein, aber ursprünglich. Herrlich. Den Fisch gab es gleich am Kai.

Fischmarkt in Muros


Inzwischen war es August geworden. Bayona erreichten wir am 1.8. abends. Wunderschön in der Ria de Vigo hinter kleinen Inseln gelegen, wirkt der Ort schon fast mondän. Gegessen haben wir dort zwar grottenschlecht, weil wir die wichtigste Restaurantregel nicht beachtet haben: esse dort, wo auch die Einheimischen essen, aber der Ort war nett. Die erste Reihe am Ufer zierten zwar auch hässliche Betonbauten, aber in der 2. Reihe bekommt man doch einen Eindruck von der ursprünglichen Schönheit der Stadt.

in Spanien
Marina La Coruna
Pulpos
Ankerversuch in den Islas Sisargas abgebrochen
Fototermin in Muxia
Wer 10x durch den Stein kriecht darf sich was wünschen...
Fiesta Virginia de la Barca
Muros
Marina Bayona