Segeln um Westeuropa
Kristianopel, ein gemütlicher kleiner Hafen.
Nach einer schönen weil sonnigen Fahrt durch den Möcklosund erreichten wir am nächsten Tag, es war der 12.8., Karlskrona. Da wir immer so planen, dass wir am frühen Nachmittag ankommen, war der Liegeplatz kein Problem. Im Hafenführer war der Hafen durch die nahe Straße als laut beschrieben worden, wir merkten nichts davon.
Das Marinemuseum von Karlskrona ist sehenswert, aber irgendwie gruselig.
Es ist schon erschreckend was die Menschen so alles erfinden, um sich gegenseitig umzubringen...
Weiter ging es am 14.8. nach Hanö. Eine hübsche kleine Insel mit einem ebenso hübschen kleinen Hafen.
Eigentlich wollte ich über Utklippan nach Hanö segeln, aber wir mussten wegen einer Familienangelegenheit schnell nach Hause und dafür ein für die Überfahrt von Rønne nach Lauterbach passendes Wetterfenster am 17.8. erwischen.

Am Morgen sind wir früh aufgebrochen, um die Morgenbrise zu nutzen. Beim Ablegen gab es eine unerwartete Schwierigkeit. Wir lagen an einer Heckboje zum Steg. Nachts hatte sich ein Schwede neben uns gelegt und, da keine Tonne frei war, mit dem Mooringseil an unserer Heckklampe fest gemacht. Normalerweise kein Problem, aber wir wollten ja früh los und wir wollten ihn nicht wecken (es war 5:30Uhr).
Also habe ich die Leine an unserer Klampe gelöst und nach Ziehen und Zerren an der Heckklampe seines Bootes festgemacht. War nicht so einfach aber hat schließlich geklappt.

Simrishamn: ein guter Absprunghafen nach Bornholm. 
Nach sechs Stunden erreichten wir den Yachthafen in Rønne. 

Am 17.8. ging es nach Hause. Die letzte Etappe von Rönne nach Lauterbach, ca. 15 Stunden Fahrt lagen vor uns, deshalb legten wir wieder früh ab.

Was uns in Schweden auffiel:

Eine sensationelle Natur:   die Schären

Die Schweden:

-sind freundlich, hilfsbereit und entspannt

-haben ein Problem mit dem Alkoholverkauf

-lieben merkwürdig gewürzte Lebensmittel (zuckersüßer Senf, Brot mit           Pfefferkuchengeschmack und Zimtschnecken mit zu viel Zimt)
Gehacktes halb und halb ist halb Schweinefleisch und halb Gemüse! Nur bedingt essbar....

-essen gern Süßigkeiten. Wir haben noch nie so viele Regale mit Süßigkeiten in einem Supermarkt gesehen.

-haben aber sonst gute Lebensmittel (Fleisch, Schrimps, Crevetten, Fisch)

-haben kein Kälteempfinden (Segeln mit T-Shirt wenn wir dicke Pullover und
Ölzeug anhaben)

-essen Unmengen Eis (vielleicht deswegen)

-lieben Minigolf. Überall gab es Anlagen.

-haben top ausgerüstete Marinas  (fast alle haben Tankstellen, Klos haben ein       Waschbecken in der Kabine, Duschen, Strom, Wasser und sogar Waschmaschinen und Trockner im Preis enthalten)

-haben Saunen in vielen Marinas (in Kalmar z.B. im Preis enthalten)

-haben trotzdem moderate Liegeplatzgebühren 25-30€ pro Nacht

-pflegen ihre Boote super

-haben keine Charterflotten

-haben viele top gepflegte Bavarias

-haben keine Bäckerläden, aber viele Antikshops

-haben mehr Kinder als wir. Wir haben viele schwedische Familien mit 3 Kindern gesehen.

-haben in Großstädten sehr viele arabischstämmige Ausländer

-haben höhere Preise für Lebensmittel als wir (besonders bei Alkohol)

-haben Aprilwetter den ganzen Sommer über, teils mit sehr kräftigen Schauern und
sehr kräftigen Böen. Warm ist selten.

-haben in den Schären SXK-Tonnen zum Festmachen in geschützten Ankerbuchten.
Die sind aber leider oft belegt..


Nach ca. 5 Stunden Motorfahrt durch den Kalmarsund war Kristianopel unser nächstes Ziel. Urig und gegen Abend voll belegt.

Das Denkmal für Herrn Rosebom. 
Eine Nachbildung, das Original steht in der Admiralskirche nebenan.
Der Legende nach bat er vor 400 Jahren zur Silvesternacht einen bekannten Bildhauer um Almosen. Der Bildhauer jagte ihn davon. Am nächsten Tag fand man Rosenbom erfroren vor der Kirche. Der Bildhauer hatte ein schlechtes Gewissen und schnitzte diese Figur, die Almosen erbittet, zum Andenken an ihn.
Man kann den Hut der Figur aufklappen und Münzen hineinwerfen. 


Der Leuchtturm von Hanö.
Abschied von Hanö.
Endlich ein Eis. und das ist noch ein kleines.
Bei der Überfahrt nach Bornholm, genauer von Simrishamn nach Rønne,, hatten wir glücklicherweise mal wieder Segelwind.

Nach sechs Stunden erreichten wir den Yachthafen in Rønne. 

Die letzte Etappe:
Wir hatten anfangs achterlichen Wind um die 10kn. Nicht berauschend, aber o.k. 
Als wir Rügen näher kamen, frischte der Wind auf und wir kamen zügig voran.
Allerdings wuchsen auch die Wellen und das wurde bei der Einfahrt in den Greifswalder Bodden über die Landtief-Rinne richtig unangenehm. Bei >15kn Ostwind segel ich da nicht mehr lang. Das Heck versetzt in der steilen achterlichen Welle und das bedeutet eine ständige Kurbelei am Rad. Bei Gegenverkehr nicht lustig.

Am 17.8. machten wir hundemüde in Lauterbach an unserem Liegeplatz fest.
Unsere Schwedenreise war zu Ende.

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